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Hex A.D.: Delightful Sharp Edges (Review)

Artist:

Hex A.D.

Hex A.D.: Delightful Sharp Edges
Album:

Delightful Sharp Edges

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Heavy Metal, Retro-Rock, Progressive, Doom

Label: Apollon Records
Spieldauer: 63:22
Erschienen: 12.03.2023
Website: [Link]

Die pandemiebedingte Isolation hat Gitarrist und Sänger Rick Hagan dazu genutzt, um sich intensiv mit den Abgründen des menschlichen Daseins auseinanderzusetzen. Entstanden ist infolgedessen die musikalische Interpretation eines ewigen Kreislaufs aus Hass, Angst und inhumanen Ideen, welche Völkermorde und andere Grausamkeiten offenbar immer wieder erscheinen machen. Jene menschlichen Abgründe, die Hagan inspiriert und nicht minder schockiert haben, bilden somit die Quelle für ein dreiteiliges Album-Konzept. Auf „Delightful Sharp Edges“, dem nunmehr sechsten Longplayer von HEX A.D., welcher zum größten Teil live im Studio aufgenommen und erst kürzlich veröffentlicht wurde, geht es textlich dementsprechend harsch zu.

Zeitlich gesehen füllt der neue Silberling des norwegischen Quartetts eine gute Stunde, wobei die Liste aus kompakteren Liedern und kurzen Instrumentals von insgesamt vier Longtracks komplementiert wird.
Bis auf das eher unzugängliche und gerade im Outro zu unmusikalisch wirkende „Hell Today“ sind die auf epischer Breite angelegten Songs die eindeutigen Highlights der Platte. Gerade der von coolen Basslines und schriller Hammond getragene Album-Opener „The Memory Division“, bei dem sich ruhigere, auf Akustik-Gitarre vorgetragene Klänge mit wuchtigen Doom-Metal-Passagen abwechseln, zeigt direkt zu Beginn die außergewöhnliche Klasse der Band: Es werden trotz der musikalisch bunten Vielfalt stets nachvollziehbare, nicht langweilig werdende Symphonien entworfen. Und in alldem bietet das Songwriting immer noch genug Raum, um durchweg gelungene, harmonische Heavy-Metal-Vocals zur Geltung zu bringen.
Das tolle Zusammenspiel aus Gesang und Instrumentierung kulminiert im nachfolgenden „Murder In Slow Motion“ sowie in dem von mitreißender Dynamik geprägten dritten Longtrack „The Burmese Python“ in beispiellosen Epic-Metal-Refrains, zu denen man guten Gewissens „heavy“ sagen kann. Daneben tritt in dem letztgenannten Stück ein markantes Stilelement des Siebziger-Rock besonders deutlich hervor, da hier der ohnehin omnipräsenten Hammond-Orgel nochmal ein größerer Stellenwert zugeeignet wird.

Eine besondere Note bekommt die LP außerdem durch den Song-Auftakt von „Radio-Terror“, der in lyrischer, gesanglicher und spielerischer Hinsicht wahrlich unter die Haut geht, oder die an andere Acts der norwegischen Progressive-Szene (etwa an SOUP) erinnernden Folk-Einlagen aus „…By A Thread“.

Heavy Metal, Retrorock, Progressive, Doom, Folk – es spielt eigentlich keine Rolle, in welchem Genre HEX A.D. sich gerade bewegen, grundsätzlich besitzt das gebotene Material (mit Ausnahme vielleicht vom etwas sperrigen „Throwing Down The Gauntlet“) genug Eingängigkeit, auch wenn die Strukturen komplex und zeitintensiv sein können.

FAZIT: Es sind harte Themen, die HEX A.D. in ihren Albumtexten auf „Delightful Sharp Edges“ anfassen. Die progressive Mischung aus Seventies Rock, Heavy Metal und Doom ist daher eines: Anklage menschlicher Missetaten. Dennoch darf und sollte die erstklassig komponierte und episch eingesungene Scheibe Freude bereiten. Das braucht gewiss seine Zeit. Einziger Malus wäre hier, gleichwohl das lyrische Konzept nach entsprechender Umsetzung verlangt, dass die Platte ein wenig zu lang geraten ist. Denn alles, was nach Track 9 kommt, hat, nach subjektiver Auffassung, nicht mehr die Dringlichkeit wie der Rest.

Tim Rahrbach

Tim Rahrbach (Info) (Review 1465x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • The Memory Division (12:52)
  • Murder in Slow Motion (5:03)
  • ...By a Thread (4:12)
  • Når Herren Tar Deg I Nakken (3:24)
  • Radio Terror (9:29)
  • St. Francis (1:05)
  • Throwing Down the Gauntlet (4:46)
  • The Burmese Python (8:20)
  • Beyond the Venom Trail (1:36)
  • Hell Today (9:41)
  • ...Gone Tomorrow (2:49)

Besetzung:

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